„[…] ‚Darf‘ ein Autor eine Identität inszenieren, um seine Bücher an den Mann zu bringen? Darf der Roman also auf das Leben des Autors übergreifen bzw umgekehrt, darf man sich selbst zur Romanfigur machen, die man dann ein Buch schreiben lässt? […]“ Juli Zeh am 4. Juni auf Facebook

Diese Fragen stellte Juli Zeh als Reaktion auf einen schon etwas zurückliegenden Artikel des „Buecherbloggers“, in dem sich selbiger über die Fiktionalität einer Autorinnenidentität brüskiert. Aber der Reihe nach.

Hätte nicht ausgerechnet Juli Zeh diese Frage gestellt, ich hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Kopfschütteln abgetan und als engstirnig oder spießbürgerlich angesehen. ((Sie selbst weist in einem späteren Kommentar darauf hin, dass die Frage nicht so sehr normativ zu verstehen sei, sondern auf die gesellschaftliche Akzeptanz einer solchen Täuschung abziele. In der Folge entbrennt eine Diskussion, in die sich schließlich Aléa Torik selbst einklinkt, die/der dafür eigens einen Facebook-Account eingerichtet hat. Auf den genauen Diskussionsverlauf kann hier nicht näher eingegangen werden, sie diente lediglich als Anregung für die vorliegende Auseinandersetzung mit dem Thema.)) So aber sah ich mich gezwungen, mich von meiner etwas oberflächlichen Betrachtungsweise zu verabschieden und mich etwas in die Materie einzuarbeiten.

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