Schlagwort: Literaturbetrieb

Über was für eine wundervolle Ergänzung zu meinem Aléa Torik-Artikel ich mit diesem Zitat der Autorin Felicitas Hoppe, deren fiktive Biographie 2012 unter dem Titel Hoppe erschien, ich doch gestolpert bin.

„Wir handeln mit Schicksalen in der Literatur, und wer keins hat, der tut so, als hätte er eins. Die Literatur und der Literaturmarkt leben vom Drama.“

Felicitas Hoppe im Interview mit Lena Vöcklinghaus, in: BELLA triste, Ausgabe Sommer 2013, S. 97.

Die fiktive Autorin – Aléa Torik

„[…] ‚Darf‘ ein Autor eine Identität inszenieren, um seine Bücher an den Mann zu bringen? Darf der Roman also auf das Leben des Autors übergreifen bzw umgekehrt, darf man sich selbst zur Romanfigur machen, die man dann ein Buch schreiben lässt? […]“ Juli Zeh am 4. Juni auf Facebook

Diese Fragen stellte Juli Zeh als Reaktion auf einen schon etwas zurückliegenden Artikel des „Buecherbloggers“, in dem sich selbiger über die Fiktionalität einer Autorinnenidentität brüskiert. Aber der Reihe nach.

Hätte nicht ausgerechnet Juli Zeh diese Frage gestellt, ich hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Kopfschütteln abgetan und als engstirnig oder spießbürgerlich angesehen. ((Sie selbst weist in einem späteren Kommentar darauf hin, dass die Frage nicht so sehr normativ zu verstehen sei, sondern auf die gesellschaftliche Akzeptanz einer solchen Täuschung abziele. In der Folge entbrennt eine Diskussion, in die sich schließlich Aléa Torik selbst einklinkt, die/der dafür eigens einen Facebook-Account eingerichtet hat. Auf den genauen Diskussionsverlauf kann hier nicht näher eingegangen werden, sie diente lediglich als Anregung für die vorliegende Auseinandersetzung mit dem Thema.)) So aber sah ich mich gezwungen, mich von meiner etwas oberflächlichen Betrachtungsweise zu verabschieden und mich etwas in die Materie einzuarbeiten.

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